Nachhaltige Mobilität
für mehr Klimaschutz
Der Verkehrssektor ist einer der größten Verursacher für Treibhausgas-Emissionen in Thüringen. In den vergangenen Jahrzehnten konnten hier trotz Effizienzsteigerungen keine wesentlichen Treibhausgasminderungen erreicht werden. Die Atmosphäre der Erde heizt sich durch die Treibhausgase weiter auf.

Der hohe Energiegehalt in der Atmosphäre führt vermehrt zu Naturkatastrophen und Extremereignissen (ausgeprägte Hitzeperioden, Dürren, orkanartige Stürme, Überschwemmungen etc.). Die Lebensbedingungen auch für uns Menschen verschlechtern sich. Um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten ist es deshalb dringend notwendig, die verkehrsbedingten Emissionen (Luftschadstoffe, Lärm, Treibhausgase) zu verringern. Alternative Mobilitätskonzepte und emissionsarme Fahrzeugantriebe gewinnen daher immer mehr an Bedeutung.
Das Thüringer Klimagesetz (ThürKLimaG) bestimmt in § 5 das Ziel, den Verkehrssektor in Richtung nachhaltige Mobilität nach den Grundsätzen des Vermeidens von Verkehr, des Verlagerns auf umweltfreundliche Verkehrsarten und des Verbesserns des Verkehrs (u. a. dessen Energieeffizienz) zu entwickeln. Neben einer Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) durch die Verlagerung von Pkw-Fahrten auf den sogenannten Umweltverbund (Nahverkehr mit Bus und Bahn, Fahrrad fahren und zu Fuß gehen) ist die Elektromobilität ein Schlüssel zur klimafreundlichen Veränderung des Verkehrssektors und ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. In Verbindung mit regenerativ erzeugtem Strom werden über die gesamte Lebensdauer der eingesetzten Fahrzeuge deutlich weniger Treibhausgase als in herkömmlichen Antriebssystemen verursacht. Elektrofahrzeuge eignen sich zudem in besonderer Weise, als Stromspeicher und Stromabnehmer in der Nacht die schwankende Erzeugung aus Sonne und Wind auszugleichen.
Ziele für Thüringen
Das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) unterstützt auf Landesebene die Entwicklung und praxisnahe Anwendung alternativer Mobilitätskonzepte wie Sharing-Angebote sowie die Marktentwicklung der Elektromobilität, insbesondere beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und dem Einsatz im Öffentlichen Personennahverkehr. Neben Förderprogrammen werden Machbarkeitsuntersuchungen und Pilotprojekte unterstützt.
Aktuelle Projekte
Aufbauend auf der Ladeinfrastrukturstrategie 2016 - 2020 wurde der Ausbaubedarf mit dem Zeithorizont 2030 fortgeschrieben. Zukünftig soll demnach der Fokus auf dem Ausbau von Schnelladepunkten sowie Ladeinfrastruktur in Wohnquartieren liegen. Ziel der Studie war es, Handlungsempfehlungen für den weiteren bedarfsgerechten Ausbau und die Förderung öffentlicher Ladepunkte für Elektrofahrzeuge zu geben. Neben ökonomischen und rechtlichen Aspekten steht auch die Nutzerfreundlichkeit im Mittelpunkt.
Thüringens Ladeinfrastruktur-Strategie 2030 auf einen Blick
Das Projekt der FH Erfurt zielt darauf ab, Nachfrage-Potenziale für spezifische, innovative Mobilitätsangebote vor dem Hintergrund unterschiedlicher Quartierstypen zu analysieren. Daraus sollen Empfehlungen abgeleitet werden, welche Mobilitätsangebote unter welchen quartiersspezifischen Rahmenbedingungen auf hohes Nachfragepotential treffen.